Ein realer Einsatz der sich vor kurzem in unserer Samtgemeinde ereignete war die Vorlage für diesen Ausbildungsdienst.
Im Rahmen dieser Kurzlehrübung der Jugendfeuerwehr ging es darum, dass die Kinder und Jugendlichen einmal die einzelnen Abläufe und Aufgaben bei einem derartigen Einsatz kennenlernen.
Die Darstellung des Kraftstoffs war ein wassergefüllter Kunststoffkanister auf der Ladefläche des MZW MZF in dem sich ein Loch befand. Das Wasser sollte austretenden Kraftstoff aus dem Fahrzeugtank darstellen. In unmittelbarer Nähe sollte sich der Schilderung nach ein Kanalschacht befinden.
Gut, dass die Jugendferwehrmitglieder aufpassen 🙂
„.. Janik: statt MZW MZF ..“
Welche Gefahren sind an der Einsatzstelle zu berücksichtigen?
Ausbreitung = weiteres Auslaufen gefährdet Menschen, Tiere und Umwelt (z.B. Gewässerverunreinigung). Einsatzkräfte können durch die Aufnahme von solchen Stoffen erkranken.
Vorrangig muß die Ausbreitung des Schades, also
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ein weiteres Auslaufen Kraftstoffes verhindert und
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der ausgelaufene Kraftstoff aufgenommen werden, um eine Verschmutzung der Umwelt zu vermeiden.
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Die Einsatzkräfte müssen sich vor den Gefahren des Verkehrs (Absicherung der Einsatzstelle!) und den gesundheitlichen Gefahren des Kraftstoffes bei Hautkontakt, verschlucken (oder Einatmen) schützen.
Von einer aktuten Gefährdung durch Feuer ist in der gegenwärtigen Lage nicht auszugehen, da Diesel eine Flammpunkt von über 55 °C aufweist, das heißt die Temperatur muß über 55 °C liegen, damit sich ein zündfähiges Diesel-Luft-Gemisch bilden kann.
Der Gruppenführer entschliesst sich also den ausgetretenen Kraftstoff mit Ölbindemittel abzustreuen und den weiter auslaufenden Kraftstoff in Behältern aufzufangen.
Befehl
Angriffstrupp zum Auffangen des austretenden Kraftstoffs in Schuttmulden mit Filtermasken, Einmalhandschuhen und Pulverlöscher P6 vor!
Wassertrupp zur Absicherung der Einsatzstelle gegen den fliessenden Verkehr vor!
Schlauchtruppzur Ausleuchtung der Einsatzstelle vor!
Nach diesem Befehl haben wir uns einmal Schritt für Schritt die Maßnahmen des Angriffstrupps angesehen. Ein paar Gedanken und Anregungen dabei:
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Sich dem Kraftstoff möglichst wenig aussetzen.
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Atemschutz (mindestens Filtermaske mit Kombinationsfilter “ A2B2E2K2-P3 „) verhindert Schädigungen durch Einatmen der Dämpfe.
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Einmalhandschuhe doppelt anziehen, um die Schutzwirkung zu erhöhen.
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Der Feuerlöscher dient zum Bekämpfen eines eventuell auftretenden Entstehungsbrandes als Sofortmaßnahme.
Bei Dieselkraftstoff ist auf das Material der Einmalhandschuhe zu achten! Einmalhandschuhe as Naturkautschuk (Latex) sind ungeeignet, die diese nach recht kurzer Zeit undicht werden.
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Barrieren vor/um Abläufen und Einläufen mit Erdreich anschütten und nach Möglichkeit mit Plastikplanen sichern (Mülltüten).
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Eien kleines Loch kann auch mit einem schnell zurechtgeschnitzten Holzstöckchen verschlossen werden, um das weitere Ausbreiten zu verhindern. Das war ein großer Aha-Effekt.
Dabei kam bald die neue Aufgabe, ein größeres Auffanggefäß zu fidnen, den die Schuttmulden waren bald voll. Recht schnell fanden wir einige geeignete Behältnisse:
Kunststoffkiste (Wathose G3), Metalkisten (Kettensäge G1, Verkehrsabsicherung G4, Tauchpumpe G4 ) aus dem LF.
Im Anschluß daran haben wir uns noch den Satz zur Aufnahme ausgelaufener Flüssigkeiten angesehen, der in Geräteraum 4 verstaut ist.
Wichtig hierbei zu wissen, um welche Art von Flüssigkeiten es sich handelt, da dieser Satz bei einigen Stoffen nicht eingesetzt werden darf.
(01-02-2013)