Am Samstag gegen 10:00 trafen wir uns am Feuerwehrhaus um nach Hamburg zu fahren. Der Plan den Zug zu nehmen, musste fallengelassen werden, da der Metronom streikte und entsprechend Züge ausfielen. Wir entschlossen uns nach Stade zu fahren und dort die S-Bahn zu nehmen. Die Wartezeit auf dem Bahnhof nutzen wir, um ein wenig den Blick als Feuerwehrangehöriger zu schulen. Was wäre zu beachten, wenn wir auf dem Bahnsteig einen Einsatz hätten? Ausgehend vom Grundsatz „Eigenschutz geht vor Rettung“ ging es darum, die möglichen Gefahren an dieser besonderen Einsatzstelle zu erkennen und Maßnahmen zum Eigenschutz zu ergreifen.
- Zugverkehr – vor dem Betreten der Gleisanlagen muss sichergestellt sein, dass kein Zugverkehr die Einsatzkräfte gefährdet. Dazu ist über die Leitstelle der Notfallmanager Deutsche Bahn zu kontaktieren,der den entsprechenden Gleichsabschnitt sperrt.
- Hochspannungsleitung – hier sind Sicherheitsabstände einzuhalten. Bsonders gefährlich dabei der Einsatz von Leitern.
- Wasserversorgung – der Schlauch kann nicht über die Gleise gelegt, sondern sollte unter den Schienen hindurch verlegt werden
(Hinweise für den Einsatz in Bahnanlagen hier zum nachlesen)
Im Nu waren die 45 Minuten Wartezeit vorbei und es ging los nach Hamburg.
Vom Hauptbahnhof ging es dann mit der U-Bahn Richtung Berliner Tor, um einen Blick auf die ehemalige Hauptfeuerwache, jetzige Brand- und Rettugswache Berliner Tor zu werfen. Toll war, das wir uns im Hof umsehen durften. Dort stand ein Bus von der Feuerwehr und wir versuchten herszubekommen was fur ein Fahrzeug das ist. Die vielen Antennen (und eine Türbeschriftung ? 😉 ) brachten ein Mitglied schliesslich auf die richtige Idee, dass es ein Einsatzleitwagen (ELW 3, Infos hier und hier) sei.
Nachdem wir uns auch noch den Übungsbereich für die Leiterausbildung angesehen und die Höhe der Fassade geschätzt hatten, durften wir sogar einmal eine kurzen Blick auf das TMF (Teleskopmastfahrzeug) werfen. Danke!
Danach ging es nach eine kurzen Futterpause zum eigentlichen Ziel unserer Fahrt. Wir nahmen an einer Führung im Tiefbunker Steintorwall am Hauptbahnhof teil. Der Bunker hat drei Stockwerke und stammt aus der Zeit des zweiten Weltkriegs. Nach dem Weltkrieg war der Bunker eine Zeitlang ungenutzt und wurde dann in den 1960er Jahren als Zivilschutzbauwerk zum Schutz gegen atomare Bedrohung ausgebaut.
Es war sehr eindrucksvoll die Anlage anzuschauen und einige bekamen doch ein mulmiges Gefühl bei dem Gedanken in diesem Bunker 14 Tage leben zu müssen. Besonders gut war die Führung, die auf alle Fragen einging und uns sehr viel interessante Fakten vermittelte.
Nach Bunkerführung und einer weiteren kleinen Verpflegungpause machten wir uns dann langsam auf dem Heimweg. Ein interessanter Tag mit der Jugendfeuerwehr. Hamburg wird uns aber sicher einmal wiedersehen.