Am 15.06.2013 fand wieder das Sommerfest bei Netto in Hechthausen statt. Auch in diesem Jahr hat sich der Jugendfeuerwehr daran beteiligt. Einfach mal zeigen was die Jugendfeuerwehr so macht. Geplant war eigentlich eine gemeinsame Aktion mit der Einsatzabbteilung. Da unsere Kameradinnen und Kameraden allerdings noch mit der Kreisbereitschaft Cuxhaven Ost Land Hadeln im Einsatz gewesen sind, hat sich diese Idee zerschlagen. Damit haben wir allerdings auch eine Idee bekommen was wir an diesem Tag mit den Kindern und Jugendlichen machen können. Da alle Jugendfeuerwehrmitglieder selbstverständlich auf Informationen brannten, was die Einsatzabteilung denn im Katastrophengebiet zu tun hat, nutzten wir die Gelegenheit eine Ausbildung zur Deichverteidigung zu machen.
Passend dazu kamen mitten in unsere Ausbildung hinein die Einsatzkkräfte wieder zurück an den Standort – wir bereiten ihnen einen gebührenden Empfang und es gab viele Fragen an die Heimkehrer.
Die Bevölkerung fand es jedenfalls auch interessant einmal live anschauen zu können, was in den Medien zu lesen und zu sehen war. Mit Sandsäcken und Schaufeln bewaffnet ging es auf den Parkplatz. Die Firma Dieter Freund stellte uns eine Anhänger mit Sand zur Verfügung – ganz herzlichen Dank für dieses und die veilen anderen Male bei denen wir unterstützt wurden.
Zunächst ging es darum, den Kindern einmal zu zeigen, dass Sandsäcke nur zu zwei Dritteln / einem Dreiviertel mit Sand zu füllen sind. Wer die Jugendfeuerwehr kennt weiß, dass sofort die Frage nach dem warum gestellt wurde. Die Antwort kam aus den Reihen der Kinder: prall gefüllte Säcke schmiegen sich nicht so gut aneinander. Als nächtes zeigten wir wie Sandsäckke verschlossen werden oder – wenn es um Geschwindigkeit geht – auch unverschlossen bleiben. Hierbei ist darauf zu achten, dass die offene Seite untergeschlagen und mit der Öffnung zur Wasserseite abgelegt wird. Dadurch wird verhindert, dass der Sand durch das Wasser aus dem Sandsack herausgespült wird. Jetzt mussten erst einmal mit vereinten Kräften ein paar Sandsäcke gefüllt werden.
Auf dem Anhänger war ein Modelldeich aufgeschaufelt worden, den es zu sichern galt. Vorher bekamen die Kinder eine Bildserie aus dem SchulungsZentrum Deichverteidigung zu sehen, um zu erkennen, was es mit der Sicherung eines Deiche auf sich hat. Es versteht sich fast von selbst, dass hier die nicht allzu lange zurückliegenden Sandkistenerfahrungen die Vorstellungskraft unterstützten ;).
Sandsack um Sandsack wurde nun verlegt, um den Deichfuß des Modelldeiches zu sichern.
Für den nächsten Ausbildungssschritt und eine Bratwurst später wurden die Sandsäcke wieder beiseite gelegt.
Eine Sickerstelle im Deich
Nun bauten wir eine Sickerstelle in den Deich. Dazu wurde der Schlauch einer Kübelspritze eingegraben, so dass das Mundsstück im Deich zu liegen kam. Ein bisschen pumpen und schon suchte sich das Wasser einen Weg durch den Modelldeich. Sehr gut zu erkennen war dabei der Austrag von Sediment und das Ausspülen eines immer größer werdenden Lochs. Den Kindern wurde augenblicklich klar, dass diese kleine Sickerstelle den Deich versagen lässt, wenn nichts dagegen unternommen wird.
Die in der Deichverteidigung geschulte Sofortmaßnahme – Sandsack drauf – zeigte gleich Wirkung und verlangsamte den Wasseraustritt. Jetzt musste die Sickerstelle gesichert werden.
Dazu bauen die Kinder unter Anleitung eine Quellkade, so dass das austretende Wasser aufgefangen und das Sediment zurückgehalten wurde. Die Quellkade erzeugt nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren einen Gegendruck der den Wasseraustritt stoppt.
Nachdem das alles so erfolgreich geklappt hatte, bekamen wir kurz noch einmal katastrohenähnliche Zustände bei einem Wolkenbruch, der die gesamte Mannschaft durchnässte und beim Sichern der Pavillons wieder einmal deutlich machte, dass es nur gemeinsam funktioniert.
Das Wetter klarte wieder auf und ein interessanter Ausbildungs-Öffentlichkeitsarbeits-Tag ging zu Ende.
15-06-2013