Das schöne Wetter treibt auch die Hechthausener Nachwuchsbrandschützer vor die Tür. Auch wenn es am Freitag zunächst recht regnerisch war hinderte uns das nicht daran, rauszufahren und Hydrantenkunde vor Ort zu machen. Der erste Weg führte uns zu einem Unterflurhydranten in der Ovelgönner Strasse. Hier wiederholten wir zunächst das Lesen des Hydrantenschildes – das an dieser Stelle besonders wichtig ist, das der Hydrant so gut wie immer von Strassenschmutz verdeckt ist.
Der Hydrant (ein H 80) an dieser Stelle weist eine Besonderheit auf. Er liegt am Ende einer Stichleitung (markiert durch den roten Pfeil), was für lieferbare Wassermenge von Bedeutung ist. Merkmal einer Stichleitung (Teil eines Verästelungssystems) ist unter anderem ein unregelmäßiger Leitungsdruck. Darüber hinaus lassen sich an einer Stichleitung nicht mehrere Pumpen anschliessen. In Gegensatz dazu das Ringleitungssystem bei dem konstanter Leitungsdruck herrscht und bedingt auch mehrere Pumpen anzuschliessen sind. Mehr als 800 Liter Wasser (2 CM-Strahlrohre mit Mundstück [2*100l/min] und ein B-Strahlrohr ohne Mundstück [600 l/min]) wird dieser Hydrant nicht liefern können, falls mehr Wasser benötigt wird, muss eine andeer Wasserleitung genutzt oder eine andere Wasserversorgung gewählt werden. Das Bild zeigt einen Ausschnitt des Rohrleitungssystems in Hechthausen. Zu erkennen ist auch, dass die Stichleitung an einer Ringleitung angeschlossen ist. Die Ringleitung weist einen Nenndurchmesser von 150 mm auf.
Faustformel: Ein Hydrant kann das 8-10 fache des Nenndurchmessers der Leitung an Wasser in der Minute leifern (H 80 = 80er Leitung. d.h. 80 *10 = 800 l/Minute).
Auf dem Weg zurück zu den Fahrzeugen nutzten wir die Gelegenheit zu einer kleinen naturkundlichen Betrachtung und lernten vier eßbare Wildkräuter am Wegesrand kennen: Gundermann, Scharbockskraut, Giersch und Knoblauchsrauke. Natürlich muss man an Wegen udn strassen und besonders auch und im Bereich Gassi gehender Hunde 😉 auf den Verzehr dieser ansonsten schmackhaften Pflanzen verzichten.
Zurück am Fahrzeug nahmen wir noch enmal die Anschlüsse der Fahrzeugpumpe des LF 10/6 durch.
Wo kommt das Wasser aus dem Hydranten in die Pumpe rein?
Blaue Blindkupplung. Durch den Sauganschluß
Wie wird die B-Leitung am Sauganschluss angeschlossen?
Mit dem Sammelstück.
Wozu dient der zweite Wasseranschluss am LF?
Blaue Blindkupplung. Zum Füllen des Löschwassertanks (nur Wasser aus dem Rohrleitungsnetz!)
Wo sind die Pumpenabgänge?
Rote Blindkupplungen. links und rechts nebn dem Saubanschlu0ß und lings und rechts hinten unter dem Fahrzeug
Die nächste Station war der Überflurhydrant im Fasanenweg.heir lernten wir die Vorgehensweise bei der Wasserentnahme aus dem Überflurhydranten kennen. Nach dieser Station ging es zurück zum Feuerwehrhaus wo die Fahrzeuge kurz gereinigt wurden bevor wir am Übungs-Unterflurhydranten das setzen des Standrohres übten.
- Strassenkappe oder Hydrantendeckel mit der Spitzes des Standrohrschlüssels am Aushebesteg aufhebeln und zur Seite ablegen,
- Klauendeckel (wenn vorhanden) entfernen und
- Standrohrsitz im Hydranten kontrollieren und reinigen.
- Klauenmutter am Sandrohr ganz herunterdrehen und
- beide Niederschraubventile schliessen.
- Standrohr und die Klaue einsetzen und
- durch Rechtsdrehen festziehen. Dabei NICHT über dem Standrohr sondern immer seitlich davon arbeiten.
- Ein Niederschraubventil öffenen.
- Standrohrschlüssel setzen und Ventil GANZ aufdrehen (sonst Gefahr der Unterspülung).
- Sobald sauberes Wasser austritt, Hydrant wieder schliessen und Schlauchleitung anschliessen und für die Wasserversorgung wieder ganz aufdrehen. Kann entfalen wenn der erste abgang geschlossen wird und bereits eine Schlauchleitung am Hydranten angeschlossen ist, dann wird nur noch dieser Abgang geöffnet.
Nach dem Dienstschluss gingen wir dann ins Wochenende.